Die Ausstellung „juicy things. Ausstellung und Symposium in 3 Akten“ widmet sich in drei zeitlich aufeinander folgenden Akten gegenwärtigen Formen von Figuren der Unordnung und Wiedererzählungen in den Künsten. Re-Lektüren und Wiedererzählungen sowie die daraus resultierenden Brüche und Störungen ermöglichen einen neuen Blick auf das Hier und Jetzt. Figuren der Unordnung wie der Trickster, die Vagabundin oder die Hexe, stellvertretend für das Andere* erleben eine Wiedererzählung und reiben sich an hierarchischen Strukturen oder tradierten Rollenbildern. Und bringen dadurch gesellschaftliche Verhältnisse, die nach wie vor überwiegend weiß und männlich* sind, in Unruhe. Daher steht das, was stört, durcheinanderbringt und neu vermengt im Zentrum des Projekts. Das thematische Spektrum reicht von Auseinandersetzungen mit Wissensproduktionen und Un_sichtbarkeiten, über die Idee des Flüssigen und die mehr-als-menschlichen Ausdrucksformen bis hin zu Fragen nach der gesellschaftlichen Formierung einer nicht mehr subjektzentrierten Intimität. Inwiefern Figuren wie der Trickster, die Vagabundin oder die Hexe als herrschaftskritisches Instrument in vergeschlechtlichten, rassisierten und klassistischen Ungleichheiten politisierend eingreifen können und (Wissens)Ordnungen herausfordern, wollen wir im Seminar diskutieren.
Ziel des Seminars ist es, mittels kritischer Re-Lektüren das Hier und Jetzt zu befragen und neu auszuloten sowie einen Dialog zwischen Theorie und künstlerischer Praxis zu initiieren. Im Zentrum steht dabei die FemPower-Ausstellung „juicy things“ in der Burg Galerie im Herbst 2022: Im gemeinsamen Gespräch mit den ausstellenden Künstler*innen werden wir Texte zu den Exponaten entwickeln, die im Begleitkatalog zur Ausstellung erscheinen sollen. Interesse an der gemeinsamen Produktion von Texten wird vorausgesetzt.
Vorbereitende Literatur:
- Federici, Siliva: Caliban und die Hexe, Wien: mandelbaum kritik & utopie 2012.
- Thürmer-Rohr, Christina: Vagabundinnen – Feministische Essays, Berlin: Orlanda Frauenverlag 1988.
- Haraway, Donna: „Ein Manifest für Cyborgs“, in: Hammer, Carmen; Stieß, Immanuel (Hg.): Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen, Frankfurt am Main/New York: Campus 1995, S. 33-72.
Name des/der Lehrenden / Name of Teacher
Dr. des. Friederike Nastold
Veranstaltungsart und -methodik / Teaching and working methods
Projektseminar
Verwendbarkeit / Applicability
für alle Studierenden der Diplomstudiengänge / Kunst/Lehramt anrechenbar für Kunstgeschichte II sowie Wahlpflicht (WK-KW) / Master Modul 3 und 5 (projektbegleitend)
Lernziele, Qualifikationsziele / Objectives, Learning Outcome
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Gendertheorie
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Einsicht in kunst- und kulturhistorische Zusammenhänge
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Kontextbezogene Anwendung von Wissen
Beurteilung / Assessment
Teilnahme- oder Leistungsschein; Master: Teilmodulleistung: Katalogtext
Zugangsvoraussetzung / Prerequisites
keine; maximale Teilnehmer*innen-Zahl: 10 Personen
Umfang in SWS / Semester periods per week
2 SWS