Kunstvermittlung findet nicht in einem idealen System statt, sondern innerhalb gesellschaftspolitischer Kontexte.
Der thematische Rahmen dieses Einführungsseminars wird durch den Verlustbegriff des Soziologen Andreas Reckwitz geprägt, der einen zentralen Aspekt gesellschaftlicher Transformationen beschreibt. Reckwitz argumentiert, dass viele aktuelle gesellschaftliche Phänomene – von der Zunahme populistischer Bewegungen bis hin zum Leugnen des Klimawandels – mit kollektiven Verlusterfahrungen zusammenhängen. Dieses Verlustgefühl führt besonders in Krisenzeiten zu einer verstärkten Suche nach einfachen Lösungen, die vermeintlich klare Antworten auf komplexe gesellschaftliche Probleme bieten.
Diese Verlusterfahrungen betreffen verschiedene Lebensbereiche, sei es die Veränderung von Arbeitswelten, das Auseinanderdriften von sozialen Milieus oder die Erschütterung traditioneller Werte und Orientierungssysteme.
Der Frage, wie sich dieses Thema in den Kunstunterricht übertragen oder für ihn aufbereiten lässt, soll sich in diesem Seminar gewidmet werden, nicht zuletzt, weil Kunst und Ästhetik häufig als Spiegel und Reaktionsfläche für gesellschaftliche Veränderungen fungieren.
Dafür setzen wir uns mit grundlegenden kunstpädagogischen Positionen, fachdidaktischen Prinzipien und Methoden auseinander, die den Aufbau und die Gestaltung von Kunstunterricht prägen.
Als Teilnehmer*innen untersuchen Sie, wie solche gesellschaftlichen Verluste im Kontext des Kunstunterrichts thematisiert und künstlerisch bearbeitet werden können und entwickeln eigene Ansätze praktischer Unterrichtssituationen, sowie Unterrichtsmaterialien.
Bitte melden Sie sich bis zum 15.12. unter Angabe des Studiengangs für das Seminar an:
albrecht(at)burg-halle.de
Name der Lehrenden – Name of Teacher
Saskia Albrecht
Lernziel / Qualifikationsziele – Objectives / Learning Outcome
- Kenntnis grundlegender fachdidaktischer Positionen sowie kunstpädagogischer Vermittlungsmodelle und -formate
- Entwicklung grundlegender Fähigkeiten zur Entwicklung, Planung, Erprobung und Reflexion von Vermittlungssituationen
- Fähigkeiten zur kooperativen Konzeption handlungsorientierter Lehr- und Lernprozesse
- Entwicklung einer kritisch-reflexiven Grundhaltung gegenüber wissenschaftlichen Thesen und fachspezifischen Theorien
- Einbindung disziplinärer und transdisziplinärer Theorien zum tieferen Verständnis der jeweiligen Fachdisziplinen
- Entwicklung eigener Forschungsansätze auf der Basis der Vernetzung, Reflexion und Pointierung des Themenspektrums
Veranstaltungsart und –methodik – Teaching and working methods
Seminar
Beurteilung – Assessment
- Studierende Kunst (Lehramt) für WK-FD 1: Teilmodulleistung (unbenotete Präsentation) oder/und Modulprüfung (unbenotete Präsentation + benotete schriftliche Hausarbeit)
- Studierende der Kunstpädagogik (Diplom): Teilnahmeschein (unbenotete Präsentation)
- Masterstudierende Lehramt Kunst: Teilmodulleistung (unbenotete Präsentation) oder/und Modulprüfung (unbenotete Präsentation + benotete schriftliche Hausarbeit)
- Masterstudierende Kunstwissenschaften: Teilmodulleistung (unbenotete Präsentation) oder/und Modulprüfung (unbenotete Präsentation + benotete schriftliche Hausarbeit)
Literatur und Vorbereitungsempfehlung
BURG BOX und Semesterapparat in der Bibliothek folgen
Verwendbarkeit
- Kunst (Lehramt): Modul WK-FD 1
- Kunstpädagogik (Diplom): Fachdidaktik
- Lehramt Kunst (M.Ed.): Fachdidaktik 1
- Kunstwissenschaften (M.A.): Modul 2 Theorien und Diskurse
Zugangsvoraussetzung - Prerequisites
Keine
Umfang in SWS
2
Häufigkeit, Dauer und Termine / Ort des Angebots
Blockseminar: 10.02.2025-14.02.2025, 8.15 - 13.45 Uhr, Hermes, Seminarraum 1. OG