“There are other worlds out there they never told you about”
Chimurenga, eine panafrikanische Plattform für Literatur, Kunst und Politik.

Ana Hupe
Design- und Architekturgeschichte
Aufbau- (BA) und Vertiefungsmodul (MA)
Kompaktwochenangebot | 6. SW … mehr

“There are other worlds out there they never told you about”
Chimurenga, eine panafrikanische Plattform für Literatur, Kunst und Politik.

 

Spekulative Fiktion präsentiert eine Zukunft mit Merkmalen der Gegenwart. In der heutigen Zeit des Zusammenbruchs des Kapitalismus, zusammen mit der Verknappung der natürlichen Ressourcen des Planeten, besteht eine der Überlebensstrategien darin, die Vorstellungskraft zu trainieren. Ailton Krenak, einer der brasilianischen indigenen Anführer, der während der Pandemie mehr Gehör fand, lehrt, dass das Weitererzählen von Geschichten eine der Möglichkeiten ist, Narrative zu bestreiten, um die Legitimität von Welten zu beanspruchen, die bisher vom System vernachlässigt und herabgesetzt wurden (dabei geht es nicht nur um die Welten der Indigenen und der Versklavten, sondern auch um die Flüsse und Wälder, die als Untermenschen behandelt werden. Die Ressourcen werden weiterhin ausgebeutet und leisten Widerstand).

Die Idee dieses Seminar ist die Aufhebung der Trennung zwischen “the West and the Rest” und die Ausübung der Möglichkeit sich Welten außerhalb der zerstörerischen Domäne des Kapitalismus vorzustellen. Unsere Ausgangspunkte sind die nordamerikanischen Autorinnen Ursula K. Le Guin und Octavia E. Butler, die in ihren Zukunftsschriften Darstellungen von Kolonialismus und Imperialismus bringen. Wir diskutieren einige Ihrer Werke, um über die Rolle der Kunst und verwandter Bereiche wie Design, im Widerstand und im Vorschlagen von Alternativen zum hegemonialen System nachzudenken. Mit den jeweiligen Autorinnen als Verbündete werden wir Kunst- und Designwerke analysieren, die Ästhetik und soziale Transformation vereinen.

 

Empfohlene Bibliographie:

  • K. Le Guin, Ursula, The world for word is still Forest und The left hand of darkness.
  • E. Butler, Octavia. The Parabel of the Sower.

 

Ana Hupe (Brasilien, lebt in Berlin) ist Künstlerin und Forscherin, promoviert in Bildender Kunst an der Bundesuniversität Rio de Janeiro (2016), nachdem sie ein Jahr lang an der UdK Berlin in der Klasse von Hito Steyerl geforscht hat. Hupe widmet sich der Rettung ausgelöschter Geschichten des Widerstands, die sie in mehreren Erzählinstallationen neu schreibt und so eine Gegenerinnerung an das koloniale Archiv schafft. Derzeit recherchiert Hupe die Kunstbeziehungen in der Yoruba-Kultur in Nigeria, Kuba und Brasilien für die Ausstellung “Footnotes to triangular Cartographies”, die in Brasilien, Nigeria und in der “Galerie Bernau” in Berlin zu sehen sein wird. Hupe war Teil mehrerer Kollektivausstellungen in Räumen wie Savvy Contemporary, Berlin; M_Bassy, Hamburg; Haus am Kleistpark, Berlin; und in Residenzen wie Vila Sul, Goethe Institut Salvador, “Artist x Artist”, Kuba, Kunstkvarteret Lofoten, unter anderen.