Der Performance-, Installations- und Videokünstler Bruce Nauman gab 1988 gegenüber ARTnews das berühmte Statement ab: “From the beginning I was trying to see if I could make art that did that. Art that was just there all at once. Like getting hit in the face with a baseball bat. Or better, like getting hit in the back of the neck. You never see it coming; it just knocks you down.” Wenn uns Kunst so unmittelbar körperlich angeht, «umhaut», gibt es eigentlich nichts mehr zu sagen. Dennoch bleibt auch die Kunst von Nauman auf Reflexion, Gespräch und nicht zuletzt schriftliche Auseinandersetzung in Notizen, Blogs, Tweets und Rezensionen angewiesen. Doch wie läuft das so, dass wir und unsere Adressat*innen, Leser*innen in einem Text, einer Mail, einem Blog oder einer Rezension, etwas davon mitnehmen können? Schreiben über die Kunst funktioniert mehr als ein Schreiben mit der Kunst, das heisst ein Beobachten, Beschreiben und daraus ein Austausch möglicher Urteile, Einsichten, Entdeckungen, die sich im besten Fall durch den Akt des Schreibens selbst ergeben.
In zwei Workshop-Blöcken im Oktober und Dezember werden wir in Gesprächen und praktischen Übungen dem professionellen Schreiben auf die Spur kommen und in eigenen Texten über Kunst umsetzen.
Max Glauner, Zürich | Berlin; freier Autor, Kulturjournalist und Dozent. Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte in Paris und Berlin (Magister Artium 1998). Lehrtätigkeiten und Jurymitgliedschaften an der Zürcher Hochschule der Künste, (ZHdK), Kunsthochschule Weissensee Berlin, Kultur Stadt Zürich und dem Berliner Senat. Er forscht und publiziert zum Wechselverhältnis von Theater und Bildender Kunst, zeitgenössischer Performative und Visual Arts, Fragen der Teilhabe, Partizipation und kollektiven künstlerischen Arbeitsprozessen. Regelmäßige Beiträge und Rezensionen in Republik.ch, Der Freitag, Der Tagesspiegel, Kunst Bulletin, Kunstforum International.