Masterthesis WS 2020/21 Rebekka Schilken
Man stelle sich vor, die Küche wird nicht mehr als ein Raum verstanden, sondern als Möbel. Nicht fest an einem Ort, sondern flexibel und mobil. So ist auch das Konzept der »Guten Zutat« motiviert. Ein Teil der Küche kann aus seinen vier Wänden ausziehen. Überall, in jedem Raum, kann Küche stattfinden. Dabei gilt es, nicht alle Bestandteile einer Küche in einem Möbel zu vereinen und eine Kompakt-Küche zu entwickeln, sondern darum, zu definieren, was für essentielle Komponenten es braucht, um an anderen Orten zu kochen.
Der Fach- und Dienstleistungsverband Arbeitsgemeinschaft - Die Moderne Küche e.V. beschreibt, dass 30 % der Deutschen mit einer offenen Kombination von »Kochen - Essen -Wohnen« leben. Fast alle Grundrisse neu entstehender Wohnungen werden mit offenen Wohnkonzepten geplant. Die offene Wohnküche ist beliebt und hat ihre Vorteile gegenüber geschlossenen Räumen.
Grundvoraussetzung für die Umsetzung vom offenen Wohnküchen ist jedoch ausreichend Platz oder finanzielle Mittel für bauliche Eingriffe. Für diese Grundrisse ist ein Möbelkonzept entwickelt worden. Es ermöglicht, die Vorzüge einer offenen Wohnküche – kommunikativ, wohnlich und gesellig – ebenfalls in kleinen Grundrissen leben zu können.
Die »Gute Zutat« ist ein dreiteiliges Möbelkonzept: eine gelbe Wand, ein großer und ein kleiner Wagen. Bereits der Namen macht deutlich, dass das Möbelkonzept lediglich eine Komponente der Küche darstellt. Es ist eine »Gute Zutat« zu einem weiterhin fest installierten Küchenteil. Zusammen ergeben sie eine vollwertige Küche.
Die zwei Wägen der »Guten Zutat« vereinen Arbeits- und weitere Lagerfläche sowie den Herd in sich. Sie machen das Kochen in jedem anderen Teil der Wohnung möglich. Dabei geht es nicht darum, dass überall eine Mahlzeit zubereitet werden kann. Küche bedeutet jedoch nicht nur die Zubereitung von Mahlzeiten. Es geht um tägliche Routinen, um Genuss und Zubereitung. Dazu gehören auch Kaffee zu kochen oder ein Butterbrot zu schmieren.