Störung - Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Abweichungen Fehler im System, Störungen der Serie - ab 3. Studienjahr / Master - WiSe 2016/17 - Prof.Bettina Göttke-Krogmann

STÖRUNG

Abweichungen Fehler im System, Störungen der Serie

Serielles Denken ist im Textildesign selbstverständlich – es wird rapportiert, in der Musterentwicklung arbeitet man in Abfolgen, es gibt Farbvarianten eines Stoffes, Materialitäten bilden eine Serie und die Kollektion stellt ein in sich zusammenhängendes System dar.

Nun sollen diese Reihungen, Variationen und Abfolgen gestört werden, um neue Reihungen, Serien, Kollektionen daraus zu bilden. Der Ausgangspunkt ist „das Normale“ - ein ruhiges Bild, eine natürliches Phänomen, eine glatte Oberfläche, eine geschlossene Serie. Diese wird gestört: durch Lücken, alles wird durcheinander geworfen oder es wird zerstückelt, zerstört, verwischt, vermischt, bewegt oder aufgelöst oder es rauscht weil das Bild gestört ist, es explodiert, weil die Spannung steigt, es verwächst, weil was im Weg steht

Es kann mit Zufällen genauso gespielt werden wie mit Fehlern, Unterbrechungen oder Irritationen. Die Störung kann dabei Inspirationsquelle sein, sie kann aber auch zur Stoffbildung generiert werden durch Unterbrechungen, Abweichungen, Unschärfen.

Inspirationen und Anstöße können neben einer vorgefundenen Serie auch die Arbeiten von Carsten Nicolai, Peter Weibel oder Gerhard Richter und weiteren bildenden Künstlern geben, aber auch im Experimentalfilm oder in der Fotografie gibt es viele serielle Ansätze, die Vorbild sein können.

Die Umsetzung des Themas ist frei – es kann eine neue Serie sein, eine Materialstudie oder ein Objekt. Für Studierende des 3.Studienjahres ist die Kollektion obligatorisch. Entstehen soll die Kollektion für ein bestimmtes Produkt oder eine Produktgruppe, für eine konkrete Anwendung im Raum oder in der Bekleidung. Techniken können frei gewählt werden. Gestartet wird mit einem Moodboard, ein ausgearbeitetes Farb- und Materialkonzept dient als Basis für die Stoffentwürfe.

In der letzten Kompaktwoche soll das eigene Thema filmisch aufbereitet werden. Dies kann unterstützend zu den Stoffen sein oder auch mit den Stoffen. Zur Präsentation sollen die Filme aufgeführt werden.

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