Gestaltung eines Möbelsystems für eine zirkuläre Nutzung
Masterthesis von Jacobo Cuesta Wolf (2023)
Die Hälfte des gesamten deutschen Sperrmülls besteht aus noch brauchbaren Möbeln, momentan sind das knapp 1,7 Millionen Tonnen. Seit Corona steigt diese Zahl.
Ein neues zirkuläres Nutzungskonzept für Möbel versucht, dafür zu sorgen, dass die Produzent:innen der Produkte auf lange Sicht für selbige verantwortlich bleiben und sich auch um eine eventuelle Reparatur und Aufarbeitung kümmern. So wird die Beziehung zwischen Nutzer:in, Produzent:in und Objekt gänzlich neu verhandelt und eine nachhaltige Nutzung erreicht, in welcher das ausgediente Objekt nicht entsorgt werden muss.
Dieses modulare Möbelsystem demonstriert, wie eine neue Form der Langlebigkeit erreicht werden kann, in welcher die Möbel stets anpassbar bleiben und reparierfähig sind. Ändern sich die Bedürfnisse, so ist es möglich, das Möbelstück mit wenigen Handgriffen in ein anderes zu verwandeln. So wird aus einem Stuhl ein Tisch, aus dem Tisch ein Hochstuhl und später wieder ein Stuhl. Möglich macht dies der Entwurf, welcher auf eine Auswahl von Gleichteilen zurückgreift und ebenso leicht ab- wie aufgebaut werden kann. Darüber hinaus greift der Entwurf auf drei unbedenkliche Materialien zurück, welche entweder schon CO2 speichern, selber recycelbar sind oder aus Rezyklat bestehen. Somit rückt dieser simple Entwurf nicht nur nachhaltige Parameter der Gestaltung in den Mittelpunkt, sondern demonstriert, gekoppelt an das zirkuläre Nutzungsszenario, eine neue Haltung in der Produktentwicklung.