„For me the masks were not just sculptures... They were magical objects... intercessors... against everything- against unknown, threatening spirits... They were weapons- to keep people from being ruled by spirits, to help free themselves.“ Pablo Picasso

Studienarbeiten des 1. Studienjahrs Textildesign und Modedesign.

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Masken sind Gesichtsbedeckungen, die es uns ermöglichen neue Identitäten zu erschaffen und Verwandlungen zu vollziehen. Sie können aber auch Teil eines religiösen oder spirituellen Rituals sein und ergänzend zu einer Kostümierung getragen werden. Welche relevante Funktion Masken außerdem haben, spüren wir leider aus gegebenem Anlass unmittelbar. Sie bieten einen Schutz der Atemwege und können ein mögliches Ansteckungsrisiko unter Lebewesen minimieren. Im Bereich des Theaters dienten die Masken ursprünglich dazu Emotionen der Schauspieler zu verstärken und über größere Distanzen sichtbar zu machen.

Die Faszination an Masken ist groß und hat bereits zahlreiche Künstler, wie Pablo Picasso, Louise Bourgeoiis, Jaime Hayon, Keith Haring und Jean-Michel Basquiat in ihren Bann gezogen. Der Fotograf Charles Fréger dokumentieret auf der Suche nach der mythologischen Figur des Wilden Mannes zahlreiche Masken. Auch der Modedesigner Walter Van Beirendonck brachte in seiner Kollektion 1990 „At the Time“ seine Faszination an Masken zum Ausdruck.

„I was fascinated by the fact that a mask can change your identity in a simple way, that it has such an impact, that it evokes a particular atmosphere.You cant´t change your identity by pulling on a glove.“

Ziel der vier Kompaktwochen ist die Gestaltung einer Maske. Diese kann eine Emotion ausdrücken, die Möglichkeit einer Verwandlung bieten oder eine Tarnung sein. Dabei sollte die Maske bei der Gestaltung wie eine dreidimensionale Skulptur betrachtet werden. Außerdem gilt es das Zusammenspiel von Maske und dem Kopf des Trägers/ der Trägerin auszuloten. Welcher Bereich des Gesichts wird gezeigt? Welcher Bereich liegt im Verborgenen?

Ausgangspunkt für die Gestaltung wird die Beobachtung der eigenen Mimik darstellen. Dabei soll skizzenhaft der Gesichtsausdruck unterschiedlicher Emotionen im Selbstversuch genau beobachtet und illustrativ festgehalten werden. Aufgrund der aktuellen Ausgangsbeschränkungen und der damit verbundenen eingeschränkten Mobilität gilt es bei der Wahl der Materialien erfinderisch zu sein und zu improvisieren.

Als Hauptmaterial soll Papier genutzt werden, ein Material zu dem wir alle noch Zugang haben. Dieses Material ist sehr wandlungsfähig und lässt sich falten, rollen, schneiden, prägen, bedrucken, färben, reißen etc. Die Eigenschaften von Papier sollen ergründet und ausgereizt werden. Durch das Experimentieren kann so Unerwartetes entdeckt und Neues entwickelt werden. Zusätzlich kann das Hauptmaterial Papier mit weiteren Materialien kombiniert werden. Als Ressource könnte beispielsweise der eigene Haushalt durchleuchtet werden oder ein Gang in die Natur helfen. Die Eigenschaften des Papiers können unterstützt oder manipuliert werden, um das Konzept zu stärken.

Ergebnis des Semesters soll eine ganz persönliche Auseinandersetzung der Studierenden mit dem Thema Masken sein, die in einem 1 : 1 Maskenmodel ihren Ausdruck findet. Diese können illustrativ, ironisch, spielerisch aber auch furchteinflößend, mystisch und aggressiv sein.

Das Szenario, in dem die Maske getragen werden soll, wird von den Studierenden ebenfalls bedacht. Ein weiterer wichtiger Teil des Projekts ist in der Endphase die Inszenierung der Masken. Hierfür wird die Maske einerseits in einer 5-Teiligen Fotoserie dargestellt. Des Weiteren soll das Ergebnis in einem kurzen (ca.15 Sekunden) Image-Video in Bewegung inszeniert werden, um die Atmosphäre einzufangen. Für die Endpräsentation soll das Konzept der Maske in einem Video-Chat erklärt werden. Information dazu folgen.

Begleitend über den Zeitraum der vier Kompaktwochen werden die Studierenden ein analoges Gestaltungstagebuch anlegen. In diesem können Gedanken notiert, Materialproben gesammelt, Inspirationsbilder eingefügt und Fotos von Modellen ergänzt werden. Dieses Tagebuch kann ein Einblick in die jeweilige Arbeitsweise der Studierenden geben, schildert den Designprozess und bietet die Grundlage für die Konsultationen.

Text: Sophia Löser