Bilder stellen die Welt vor, aber sie stellen sich auch vor die Welt.
3-teilige Installation aus Projektionen und Textildrucken //
Ausstellung im Hermesareal Halle, 2020
Bilder stellen die Welt vor, aber sie stellen sich auch vor die Welt.
(Vilém Flusser, Nachgeschichte: Eine korrigierte Geschichtsschreibung, Frankfurt 1997)
Die Installation Woran zu glauben glauben gibt Bildern eine Bühne, um grundlegende Bilderfahrungen im Betrachter zu provozieren. Jedes Bild macht etwas Abwesendes, vielleicht auch Fiktionales gegenwärtig. Insofern ist jedes Bild Repräsentation und zwar ausdrücklich nicht nur als Zurückrufen von etwas nun Abwesendem, sondern auch als Ankündigung eines als ob. Wir glauben Bildern, dass sie eine ideale Intensität von Wirklichkeit zeigen können, dass sie Erfahrungen vom Dasein und Erkenntnis von Welt ermöglichen.
Erzählende Bilder nehmen in diesem Erfahrungsgeflecht eine besondere Position ein. Statische Bilder können eine Handlung im Bildraum nicht vollziehen, sondern nur ankündigen. Die Geschichte bzw. Sinn generiert der Betrachter, die Erfahrung des Erzählens von Bildern wird somit unmittelbar.
Die Installation soll ein Oszillieren der Bilder zwischen Zeigen und Verbergen, zwischen Enthüllen und Verhüllen, zwischen orientierenden und abschirmenden Gebrauch sichtbar machen. Denn in Konfrontation mit einer Bilderflut, mit den vielen Bildproduzenten und der enormen Mobilität, sowie Synchronität von Bildern stehen wir heute auch mannigfachen Funktionen von Bildern gegenüber. Mehr denn je stellt sich die Frage – glauben wir Bildern? Was können Bilder im 21. Jahrhundert erzählen? Und wie werden diese Bilder zur Erzählung?