Das Kolloquium beginnt am 7.11.2017 um 10 Uhr im Pförtnerhaus der BurgGiebichenstein

Projekträume – für immer temporär?
Oder: How to survive artistic self-organization?

 

Heute, so scheint es, gibt es einen besonderen Bedarf an künstlerischer Selbstorganisation. Einen Projektraum zu betreiben reicht weit über die eigene Kunstproduktion hinaus. Die Betreiber_innen haben die Chance, sich selbst zu professionalisieren und in einem selbstbestimmten Rahmen ohne das Mitspracherecht Dritter Kunst zu präsentieren und zu diskutieren. Noch immer wächst die Zahl der Räume künstlerischer Selbstorganisation in vielen Städten, auch wenn die wirtschaftlichen Bedingungen dafür durch das Verschwinden von Leerstand vielerorts schlechter werden.

Der D21 Kunstraum gründete sich 2006, relativ am Anfang einer euphorischen Gründungsphase von Projekträumen in Leipzig. Er ist einer der wenigen aus dieser Zeit, die heute noch existieren. Einen Kunstraum zu betreiben ist auch ein Kampf gegen steigende Mieten, schwindende Freiräume und die Zermürbung durch die prekären Bedingungen. Wie schafft man Permanenz im Temporären? Wie können wir aktiv die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur, für Künstlerinnen und Künstler mitgestalten?

 

 

Lena Brüggemann ist Künstlerin, Kuratorin und Künstlerische Leiterin des D21 Kunstraum Leipzig. Experimentelle Fragestellungen nach den Regeln und Rahmenbedingungen von Medien durchziehen ihre Arbeit. Im D21 Kunstraum kuratiert sie Ausstellungen, Vorträge, Workshops und Filmreihen – mit dem Ziel Raum zu schaffen, der Austausch und kritische Auseinandersetzung mit Zeitfragen fördert.