Ausstellung im Rahmen der Reihe ZuSpiel im Kabinett der Ausstellung Moderne 2 im Kunstmuseum Moritzburg Halle // 25.06.2014 - 14.09.2014
In seinem 1753 erschienenen Buch The Analysis of Beauty schrieb der englischeMaler und Zeichner William Hogarth: „The serpentine line, or line of grace, byits waving and winding at the same time different ways, leads the eye in a pleasingmanner along the continuity of its variety.“
Für Una H. Moehrke verbinden sich die Linien in der Kunst mit den Linien derWelt im Sinne einer „Lebenslinie“. Für ihr ZuSpiel hat sie aus der Sammlungdes Museums den Zyklus Die Zeiten (1807) von Philipp Otto Runge (1777 ― 1810)gewählt. Runge hat in diesen vier Kupferstichen sein künstlerisches undlebensphilosophisches Credo niedergelegt: Das göttliche Licht durchdringt die Weltin ihrer physischen Erscheinung. Die Kupferstiche waren als Raumschmuckin großem Format gedacht und sollten einen Lichtraum herstellen, in dem sichdie physische mit der metaphysischen Seite der Welt in Vollkommenheit vereint.
Una H. Moehrkes neue Gemälde und Zeichnungen haben in ihrer Reinheit und Weiteeine Nähe zur Weltsicht und Kunst der Romantiker, vor allem zu Runge und Carus.Auch ihr wohnt der „Hang zum Gesamtkunstwerk“ inne — sie folgt dem Wesender Linie vom Blatt über die Wand bis in den Raum. In einem Film begegnen sichschließlich Linien aus Runges Zeiten und aus ihren eigenen Werken in derImmaterialität der Projektion.
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Friedemann-Bach-Platz 5
06108 Halle
Öffnungszeiten:
Täglich 10–18 Uhr
bis 12.8.2014 dienstags 10–19 Uhr
ab dem 13.8. donnerstags 10–20 Uhr