Michael Suckow
Designtheorie
Aufbau- (BA) und Vertiefungsmodul (MA)
Montags (NW) 12:30–14:00 Uhr
Online-Seminar
Design bedeutet vor allem Handeln. - Machen, Bewegen, Gebrauchen, Verändern – dabei auch Interagieren, Kooperieren, Kommunizieren. Die wichtigste Handlungsbedingung ist Handlungsfreiheit. In den Vorstellungen, Programmatiken, in der Geschichte und der Praxis des Design sind immer auch Konzepte von Handlungsfreiheit mit angelegt. Sie changieren – verkürzt gesagt – zwischen den Polen einer gewollten Festlegung von Handlungsweisen und der offenen Ermöglichung von Handeln. Fragend ausgedrückt: Ist in programmatischen Designvorstellungen angelegt, dass künftiges Handeln Gegenstand des Entwerfens, also einer Festlegung ist, oder wird es als ein von den Handelnden selbst bestimmtes Kriterium des Entwerfens gesehen? Ist es Ergebnis eines Gestaltens für andere, oder ist die selbstbestimmte Handlungsfreiheit der anderen das Kriterium des gestaltenden Handelns?
Und wie gehen die Designerinnen damit um, wenn sie zwischen Auftraggeber und Nutzerinnen in einen Interessenkonflikt zwischen Handlungsvorgaben und dem Ermöglichen von Handlungsfreiheit geraten?!
Im Seminar werden wir uns selbstverständlich zunächst mit dem Begriff der Freiheit beschäftigen. Wie bedingt ist Freiheit? Was ist individuelle, was ist kollektive Freiheit? Wir untersuchen die inhärenten Freiheitskonzepte in Designphänomen wie design thinking, social design, Partizipatives Design, Funktionalismus, Styling, Nudging u.a.m..
Das Seminar wird online durchgeführt. Es wird unter diesen Umständen einen erhöhten Anteil an Arbeit im „Home-Office“ geben. Recherchieren, Lesen, kurze Texte produzieren und zur Diskussion stellen. Arbeit in Zweier-Teams möglich. Konsultationen bei Bedarf zwischendurch. Präsentation und Diskussion jeweils zu den verabredeten Online-Meetings im angegebenen Zeitfenster. Datei-Distribution über Dropbox. Prüfungsleistung: ein kompakter Essay, Abgabe zum Ende der anschließenden Semesterpause.