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Als in den 00er Jahren die ersten Plattformen entstanden, die später zu Social Media Plattformen wurden, entwickelten wir als Internetnutzer*innen uns von Konsument*innen medialer Inhalte zu Produzent*innen dieser Inhalte. Dort stellen wir etwas dar, inszenieren uns selbst und kämpfen publikumsbewusst um Deutungshoheiten. Alle Social Media Plattformen sind daher im Kern Bühnen und können als größte Theater unserer Wirklichkeit begriffen werden. Besonders einflussreiche Spieler*innen auf diesen Bühnen sind seit mittlerweile vielen Jahren radikale Antifeminist*innen, queerfeindliche Meinungsmacher*innen und vor allem rechte Netzwerke. Sie haben die Funktionsweisen digitaler Bühnen bereits vor Jahren verstanden und für sich nutzbar gemacht: Mit wirkungsvollen Strategien und zahlreichen Mitteln nutzen sie die Funktionsweisen von Filterblasen und Algorithmen, um gesamtgesellschaftliche Diskurse über Themen wie Diversität und Feminismus zu verschieben, verschiedene Publika gezielt zu radikalisieren und so eine rassistische, queerfeindliche und antifeministische Politik durchzusetzen.

Kunstschaffende als gesellschaftliche Utopienköch*innen, als Enabler*innen von Emanzipation und als Wirklichkeitsgestalter*innen müssen diesem Trend dringend entgegenwirken und sich als antirassistische Gegenpole empowern – ganz besonders im erstarkenden Faschismus. In diesem Zusammenhang möchte ich die Studierenden dazu einladen, mit mir gemeinsam Radikalisierungsprozesse zu analysieren, die Funktionsweisen von verschiedenen Sozialen Netzwerken zu erforschen und dann interventionistische Projektkonzepte zu entwickeln, die sich diesen Tendenzen (auf den Plattformen) entgegenstellen.
Mögliche Ergebnisse, neben den Konzepten, können Umsetzungen in Video- oder Bildformaten sein.