Sharing something with the other is an act of generosity because what is shared allows the Other to learn. Thomas Hirschhorn
Radical sharing always has inclusivity as one of its aims. Radical sharing privileges the power of human interaction of creating community of deep listening, of sharing ownership of really seeing one another. There is a sense of agency invoked in the act of radical sharing. Thenjiwe Niki Nkosi
Wir betrachten im kommenden Wintersemester Praktiken und Kulturen des Teilens und des Teilhabens aus unterschiedlichen Perspektiven und untersuchen ihre besonderen Potenziale in Hinblick auf gemeinschaftliches Lernen und Gestalten.
Es lässt sich beobachten, dass noch nie so viel geteilt wurde wie heute. In einem unendlichen Stream von Texten und Bildern teilen wir Alltägliches über diverse Social Media Plattformen: woran wir teilnehmen, was wir dabei erleben und sehen und wie wir uns selbst dabei betrachten. Neben dieser Form des ich-bezogenen Teilens ist es aber vor allem die Sharing Economy mit ihrer Kommerzialisierung sozialer Praktiken und Beziehungen, die dazu geführt hat, dass wir bei »Teilen« oft nicht mehr an die Bedeutungszusammenhänge Solidarität und gemeinschaftliches »wir« denken.
Genau hier wollen wir anknüpfen und solidarisches Teilen und gemeinschaftliches Teilhaben in den Mittelpunkt unserer Auseinandersetzung stellen.
Dabei interessiert uns nicht nur was, wie und warum geteilt wird – sondern auch, wer miteinander teilt, unter welchen Bedingungen Teilen stattfindet und welche Voraussetzungen dafür nötig sind. Wir fragen uns weiterhin, welche Bedeutung Teilen und Teilhaben aktuell in unserer Gesellschaft zukommt? Wie werden durch Teilen und Teilhabe Beziehungen untereinander hergestellt? Wie können neue Formen des Teilens ermöglicht werden? Und, bedeutet Teilen auch Kompromisse einzugehen?
Unsere Auseinandersetzung wird dabei von der zentralen Frage begleitet, welchen Beitrag typografische und schriftbasierte Gestaltung in all den befragten Kontexten leisten kann.
Darüber hinaus untersuchen wir, mit welchen typografischen Ansätzen, Methoden und Strategien Teilen und Teilhaben ermöglicht und unterstützt werden kann.
Unter dem Motto »What I can learn from you. What you can learn from me.« erforschen wir im Weiteren, wie wir in kurzen Workshop-Formaten gemeinsam Wissen teilen und weitergeben können.
Wir haben für die inhaltliche und gestalterische Auseinandersetzung folgende Subthemen definiert, die selbstverständlich erweitert werden können:
Commons und Commoning, Peer Learning und kollektive Wissensproduktion, Open Source und Free Software, Autor*innenschaft und Remix Culture, Creative Commons und Piracy, Publizieren und Öffentlichkeit, Archive und Bibliotheken, Zugang und Barrierefreiheit, Dialog und Gespräch
HGB meets BURG
Wir werden in einer Kooperation mit der Klasse für Typografie der HGB Leipzig (Prof. Anja Kaiser und André Grau) ein mehrwöchiges Lehrformat entwickeln, um gemeinsame Formen des Austauschs, des Dialogs und des Sharing auszuloten und die Studierenden aus beiden Typografie Schwerpunkten zusammenzubringen.
Reader
Wir werden gemeinsam Texte sammeln, teilen und lesen und das Textmaterial in einem gemeinsam gestalteten Reader zusammen stellen. Eine gemeinsame Publikation ist auch angedacht.
Termin
Erstes Treffen am Dienstag, 4. Oktober 2022, Informationen folgen.
English Translation
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