Auf der Plattform www.burg-halle.de/jahresausstellung werden ab dem 17. Juli Positionen aus der BURG digital vorgestellt. Aber auch vor Ort in Halle (Saale) lassen sich zahlreiche Interventionen und Projekte von Studierenden erkunden.
Auch wenn die Türen und Tore der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle für die Jahresausstellung 2020 aufgrund der Corona-Pandemie nicht öffnen können, so lassen sich doch zahlreiche in diesem Studienjahr entstandene Positionen der Studierenden sowohl im Netz als auch analog vor Ort entdecken.
Die eigens eingerichtete digitale Plattform www.burg-halle.de/jahresausstellung stellt ab dem 17. Juli den gesamten Sommer über aktuelle Arbeiten und Projekte aus der BURG vor, die in dem vergangenen, vorwiegend digital gelehrten Semester sowie im Wintersemester 2019/20 entstanden sind. Ob Werksabbildungen, Projektskizzen, Videos oder Livestreams – die Seite ermöglicht so einen Einblick weit über die Grenzen des Campus hinaus in die vielfältigen Schaffensprozesse unter den derzeitigen besonderen Bedingungen. Auch informiert die Seite über aktuelle, vor Ort stattfindende Ereignisse. Die Gestaltung der Plattform entwickelten die drei Kommunikationsdesign-Studierenden Karen Czock, Helene Otto und Paul Werner.
Mit einem umfassenden Programm wird an drei Tagen in einem eigens von Studierenden der BURG koordinierten Radio Burg Funk zudem ein Austausch hergestellt und das Studienjahr Revue passiert. Das Webradio wird von Freitag, 17. Juli, bis Sonntag, 19. Juli 2020 von 18 bis 18 Uhr im Internet zu hören sein. Geplant sind Gesprächsrunden zwischen Studierenden, Lehrenden und Gästen zu Themen wie digitaler Lehre, Prozessen und Zwischenständen. Studierende berichten vom aktuellen Arbeitsstand, Podcasts werden zu hören sein. Und natürlich gibt es auch Musik: Live-Sessions mit Bands und DJs sind ebenso wie Musiksets, Sound Performances und Musikcollagen zu hören. Die genaue Adresse der Website wird noch bekannt gegeben.
Darüber hinaus laden über den Sommer verteilt vor Ort einzelne Projekte, Ausstellungen und Interventionen im Stadtraum Halles zur Entdeckung ein. So findet vom 18. Juli bis 2. August 2020 die Ausstellung Close to the bone. Diplome der Kunst in der Burg Galerie im Volkspark, der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und im Literaturhaus Halle statt. 24 Abschlussarbeiten von Künstlerinnen und Künstlern des Fachbereichs Kunst der BURG werden in der Burg Galerie im Volkspark, der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und im Literaturhaus Halle jeweils an den Wochenenden bei freiem Eintritt zu sehen sein. Den feierlichen Auftakt bildet die Verleihung des mit 2.500 Euro dotierten Kunstpreises der Stiftung der Saalesparkasse, die am Freitag, 17. Juli, ab 18 Uhr live über die Seite www.burg-halle.de/jahresausstellung übertragen wird.
Ein Highlight im Wortsinne wird eine Intervention am Hermes-Areal mit dem Titel Fwd: Re: JA20 bilden: Das signifikante Backsteingebäude, das vom Fachbereich Kunst der BURG genutzt wird, wird in den Nächten vom 17. bis 19. Juli jeweils von 22 Uhr bis circa 1 Uhr als Präsentationsort vielfältiger Arbeiten zum Leuchten gebracht. Die Südfassade des Gebäudes wird in eine Projektionsfläche verwandelt. Dafür werden die Fenster von innen mit Projektoren bestrahlt: Videos, Bilder, Skizzen und Texturen, vielleicht auch ein zusammengefügtes Großbild, werden auf diese Weise an der Fassade sichtbar. Die leuchtenden Sammlungen von Arbeiten bilden eine lebhafte temporäre Installation, die sich ständig de- und reorganisiert und neue Formen, Kompositionen und Kontexte visualisiert. Arbeiten von Studierenden und Lehrenden aus dem Fachbereich Kunst sind zu sehen.
Neben der Projektion auf dem Hermes-Areal wird es am 17. und 18. Juli, in der Oleariusstraße 9, jeweils von 21.30 bis 01.00 Uhr eine große Projektion auf die gegenüberliegende Hauswand der Straße sowie Projektionen aus den Fenstern des Hauses geben. Anlässlich der Umnutzung der Atelierräume der Kunstpädagogik-Studierenden der Klasse von Stella Geppert wird es einen Einblick auf die Höhepunkte des Projektes +Olearius - Plattform für Kunst und Vermittlung geben. Gezeigt werden Ausstellungen und Projekte im Stadtraum von Halle aus sechs Jahren Lehrbetrieb. Performative Aktionen zur Einhaltung des Mindestabstands begleiten die Rückblicke und Ausblicke des Projekts +Olearius.
13 Bildhauerei/Metall-Studierende zeigen unter freiem Himmel mit der Ausstellung 2020: Silver Surfer. So fast and so furious vom 18. Juli bis 29. Juli Positionen mitten am vielbefahrenen und belebten Franckeplatz in Halle. Die Plakatsäulen unterhalb der Brücke werden mit Arbeiten versehen. Jeweils abends von Samstag, 18. Juli, bis Montag, 20. Juli, wird um 19:20 Uhr zudem eine Performance stattfinden. Damit startet die Gruppe den Versuch mit originalen Arbeiten und Replikaten nach dem Corona-Shutdown zurück ins öffentliche Leben zu gleiten und ein alternatives Angebot zu der Menge von digitalen Erlebnissen zu schaffen. Die Wahl des Franckeplatzes als Ort des Übergangs soll diesen Erfahrungsraum öffnen: Er ist ein Ort des Vorbeistreifens, wo Abstand und Nähe sowie die Wahl der Perspektive stets Thema sind.
In den Schaufenstern des ehemaligen „Xenos“-Laden direkt in der Großen Ulrichstraße 13 in Halle werden in der Ausstellung Spanne Positionen von 16 Malerei-Studierenden der BURG zu sehen sein. In zwei verschiedenen Teilen vom 17. Juli bis 2. August sowie 7. bis 23. August 2020 werden unterschiedliche Arbeiten der Studierenden präsentiert, die von der Straße aus zu sehen sind. Es ist geplant, dass die Präsentation auch ins Internet übertragen werden wird.
Bei der vollautomatischen Ausstellung werden drei körpergroße Displays im gläsernen Gang des Medienzentrums am Neuwerk 1 in Halle ab dem 17. Juli bespielt. Zu sehen sein wird ein digitaler Avatar, der von einer „künstlichen Intelligenz“ selbstständig durch eine Ausstellung gesteuert wird. Mit Mundschutz und genügend Sicherheitsabstand, erkundet und zeigt dieser Avatar den Betrachter*innen Arbeiten aus dem MM|VR-Design, die im vergangenen Studienjahr entstanden sind.
Eine besondere Aktion bietet auch der Burgshop vom 18. und 19. Juli an. Da der Burgshop-Container zur Jahresausstellung geschlossen bleibt, liefert an diesem Wochenende der Burgshop CO2-neutral per Burg-Velo vorab bestellte Designstücke und Kunstwerke aus der Hand Studierender und Absolvent*innen innerhalb Halles direkt nach Hause.
In der galerie_f2 zeigt der Meisterschüler der Bildhauerei Marc-Antoine Petit vom 15. bis 19. Juli 2020 seine Abschlusspräsentation mit dem Titel CAUDA PAVONIS. In der Kombination aus Malerei und Installation erschafft der Künstler eine symbolstarke, lebendige Welt, in der er zuweilen selbst verschwindet, wenn er in ein Kostüm im Stil seiner Arbeiten schlüpft und sich performativ durch das Ensemble bewegt.