Ein interdisziplinärer Workshop zwischen geographischer Forschung und forschender Gestaltung
8.-10. Mai 2025

Ein interdisziplinärer Workshop zwischen geographischer Forschung und forschender Gestaltung
8.-10. Mai 2025
Karten und Geovisualisierungen sind wirkmächtige Vermittlungsinstanzen zwischen Räumen, Orten, Menschen und Dingen, die unsere Wahrnehmung und unseren alltäglichen Umgang mit unserer Umwelt beeinflussen. Ansätze des kritischen Kartierens analysieren und reflektieren diese Rolle und arbeiten heraus, wie Karten und Geovisualisierungen zu Instrumenten der Herstellung spezifischer sozialer Wirklichkeiten werden. Gleichzeitig entstehen alternative Ansätze und neue Formen geographischer Wissensproduktion, die unter Counter Mapping, Platial GIS, Place-based GIS und Spatial Humanities gefasst werden können. Damit geht eine produktionsseitige Öffnung oder gar Demokratisierung einher: Aktivist*innen, Gestalter*innen, Journalist*innen, Künstler*innen erstellen heute Karten und Geovisualisierungen, um neue Sichtbarkeiten, alternative Zugänge und gegenhegemoniale Weltbilder zu entwerfen. Häufig unterlaufen sie dabei tradierte Weisen geographischer Wissensproduktion und Weltbeschreibung, um etablierte Strategien der Weltaneignung herauszufordern und andere Darstellungsformen zu entwickeln. Ein solches „Kritisches Geovisualisieren“ kann daher als Versuch beschrieben werden, im Wissen um die soziale und politische Situiertheit der Produktion von Karten und Geovisualisierungen, reflexive geographische Praktiken zu entwickeln, in denen mit partizipativen, narrativen und digitalen Ansätzen sowie mit alternativen Formen der Wissensvermittlung experimentiert und gearbeitet wird.
Anschließend an die Workshops in den Jahren 2022 und 2024 versammeln wir unter dem Titel „Neue Ansätze kritischer Geovisualisierung“ erneut unterschiedliche Perspektiven und Ansätze, die einerseits die Macht der Karten und Visualisierungen herausfordern und andererseits neue Formen geographischer Wissensproduktion entwerfen. Damit zielen wir darauf, Ansätze, Verfahren und Diskussionszusammenhänge ins Gespräch zu bringen, die bisher vielfach getrennt verhandelt werden.
Der Workshop findet vom 8.-10.05.2025 in Halle (Saale) statt und wird gemeinsam von Pablo Abend, Anna Unterstab (beide Burg Giebichenstein Kunsthochschule), Boris Michel, Nora Küttel (beide Universität Halle), Finn Dammann (FAU Erlangen Nürnberg), Lea Bauer (Universität Leipzig) und Francis Harvey (IfL) organisiert. Veranstaltungsorte sind das Institut für Geowissenschaften und Geographie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie der Campus Design der BURG Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
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Institut für Geowissenschaften und Geographie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Campus Design der BURG Giebichenstein Kunsthochschule Halle.