Vortrag von zwei Arbeitsrechtsaktivistinnen aus Indien am Freitag, den 9. November 2018 von 13:00 bis 14:30 Uhr. Ort: Seminarraum in der Bibliothek am Design Campus

Vortrag von zwei Arbeitsrechtsaktivistinnen aus Indien

Geschlechtsspezifische Gewalt an Frauen ist eine der am weitesten verbreitete Menschenrechtsverletzungen der Welt. Schätzungen zu Folge haben mehr als 30% aller Frauen diese bereits erlebt. Gerade in den prekären Arbeitsverhältnissen der globalen Textilindustrie, in der um die 80% Frauen beschäftigt sind, tritt Gewalt gegen Frauen in Form von sexueller Belästigung, Diskriminierung bei der Jobauswahl oder unrechtmäßigen Kündigungen von schwangeren Frauen sehr häufig auf.

Vortrags- und Diskussionsthemen

Während des Vortrags werden die Referentinnen von ihrer Arbeit gegen geschlechtsspezifische Gewalt in der indischen Textilindustrie berichten. In Indien ist es gesetzliche Vorschrift, dass in den Fabriken Komitees gegen geschlechtsspezifische Gewalt gebildet werden.
Wie wird dieses Gesetz umgesetzt?
Die beiden Frauen berichten über ihre jeweiligen Erfahrungen, die eine in Bangalore, die andere in Tamil Nadu. Zudem werden auch die aktuellen Pläne der Internationalen Arbeitsorganisation für eine Konvention zu geschlechtsspezifischer Gewalt diskutiert.

Referentinnen

MARY VIYAKULA, 43 Jahre, ist seit vielen Jahren Mitarbeiterin und seit 2013 Geschäftsführerin von SAVE (Social Awareness & Voluntary Education), einer NGO in Tamil Nadu, Indien, die seit 1993 existiert (http://www.savengo.org/). Das Büro der NGO befindet sich in Tiruppur, bekannt als Stadt des T-Shirts. SAVE ist ein Partner von FEMNET und der Clean Clothes Campaign (CCC). Als Programmdirektorin leitet sie das „Labour Resource Centre“ (LRC), ein Trainingsprogramm von SAVE, das Arbeiterinnen über ihre Rechte aufklärt und Schulungen für Gewerkschaften anbietet. Sie hat zudem zahlreiche Befragungen über Arbeitsbedingungen der Frauen in den Spinnereien und Fabriken durchgeführt.

DEEPIKA RAO, 33 Jahre, arbeitet seit drei Jahren für Cividep India. Die NGO in Bangalore, Karnataka (http://www.cividep.org/Cividep) untersucht die Arbeits- und Lebensbedingungen von Arbeiter_innen in globalen Lieferketten. Die Ergebnisse dieser Recherchen nutzt Cividep, um sich für bessere Löhne, sicherere Arbeitsplätze und gegen Diskriminierung in Fabriken einzusetzen, die für globale Markenunternehmen produzieren. Deepika hat einen Bachelor in Marine Engineering und einen Master in Social Entrepreneurship. In einem Forschungsprojekt hat sie unter anderem Befragungen von Wanderarbeiter_innen in der Textilindustrie in Bangalore zu sexueller Belästigung durchgeführt. Vor ihrer Arbeit bei Cividep arbeitete sie unter anderem als Ingenieurin auf einem Öltanker.

Weiterführende Informationen:
Ein Fact Sheet von FEMNET zum Thema Gewalt an Frauen finden Sie hier.

Kontakt: Kerstin Dahmen, fairschnitt@femnet-ev.de, 0228-18038116

Datum: Freitag, 9.11.2018, 13:00 – 14:30 Uhr

Ort: Seminarraum in der Bibliothek am Design Campus