Hauptstudiumskolloquium der Zeitbasierten Künste
Filme bewerten: Einblicke in Entscheidungsprozesse von Filmfestivals
Maria Morata
11. Oktober 11-17 Uhr
Pförtnerhaus
12. Oktober 10-17 Uhr
An den Arbeitsplätzen
Jedes Filmfestival ist eine Welt mit einer eigenen Geschichte, eigenen Schwerpunkten, bestimmten künstlerischen Kriterien und Rechtlinien und besonderen Jurykonstellationen. Die Qualität eines Films ist der wichtigste Faktor für die Aufnahme in die Wettbewerbs-Sektion eines Festivals, aber viele andere Aspekte spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle, die spezifisch für jeden Fall analysiert werden sollen. Genre, Thema, geographische Eingrenzung (lokal, national oder international), Gender oder besondere kinematographische / künstlerische Kriterien werden die Wahrnehmung des Films beeinflussen, der in einem bestimmten Kontext und nach mehr oder weniger flexiblen Parametern bewertet wird.
Anhand mehrerer Beispiele werde ich von verschieden Erfahrungen als Jurymitglied bei Festivals in Europa (Diagonale in Graz, Vienna Independent Shorts) und in Lateinamerika (El Espejo in Bogotá, International Short Film Festival Sao Paulo) berichten. Außerdem werde ich über Entscheidungsprozesse, Arbeitsmethoden und Kriterien reflektieren, die ich seit 2009 als Mitglied der Auswahlkommission der Berlinale Shorts der Internationalen Filmfestspiele Berlin kennengelernt habe. Zusätzlich werden Filme, die besondere Diskussionen im Berlinale-Gremium hervorgerufen haben und für die Auswahlkommission neue Herausforderungen dargestellt haben, gemeinsam gesichtet und besprochen.
Maria Morata
(Madrid, 1970)
Studium der Visuellen Kommunikation in Madrid (Universidad Complutense), der Filmwissenschaften (Université Paris VIII) und M.A.: Kunst im Kontext in Berlin (Universität der Künste). Freiberufliche Kuratorin im Bereich Film und Video für Museen und Kunstinstitutionen wie Arsenal – Institut für Film- und Videokunst in Berlin, CCCB und MACBA in Barcelona, Intermediae Matadero in Madrid, Steirischer Herbst in Graz, Centre Arts Santa Mónica Barcelona und La Casa Encendida, Madrid. Seit 2007 Lehrbeauftragte für Film und Videokunst an verschiedenen Universitäten (Universität der Künste Berlin, Universität Potsdam, Goethe-Universität Frankfurt/Main, Heine-Universität Düsseldorf, Universität Bayreuth und Bahçeşehir University Berlin). Videoarchiv-Koordinatorin bei re.act.feminist #2. a performing archive. Seit 2009 Mitglied der Auswahlkommission der Berlinale Shorts bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin.