She painted like she spoke – fast, sharp, crude, and with humor. 

She never painted nudes. Nudes are boring. She wanted them naked, 

with and without clothes.

Marlene Dumas über Alice Neel.

 

Im Unterrichtsfach Aktzeichnen haben Studierende in jeder Normalwoche sechs Lehrstunden lang die Möglichkeit, nach Modell zu zeichnen und sich mit der menschlichen Figur auseinander zu setzen. Der englische Ausdruck live drawing– das Zeichnen des lebendigen, sich potentiell bewegenden Körpers – impliziert bereits die Komplexität dieser Aufgabe. Diese Herausforderung erhöhen wir noch, indem Posen innerhalb von 5 bis 15 Minuten festgehalten werden.

 

Das Aktzeichnen geht jedoch über die bloße Darstellung des Körpers hinaus. Es ist eine ständige gestalterische Übung in künstlerisch-gestalterischen Grundsätzen: Proportion, Linien/Flächen, Dichte/Leere, Negativraum, und immer wieder: Komposition. 

Eine Aktzeichnung ist auch immer ein Porträt – des Modells, aber auch des Zeichnenden. Das Entwickeln eines persönlichen Ausdrucks ist das Ziel, was auch beinhaltet, über den Körper selbst in seiner Vielfalt und die Arten seiner Darstellung zu reflektieren. 

 

Corona-bedingt wird das Aktzeichnen nach Modell aufgrund der Aufteilung in Gruppen schwer möglich sein. Deswegen werden wir ein weiteres Semester zeichnerische Techniken üben, die das gestalterische Denken anregen und Ihnen dabei die Möglichkeiten gibt, Ihre Entwürfe zu entwickeln und abzubilden.

 

Das Thema ist Farbe/Zeichnen: Hierbei soll ein besonderes Augenmerk der Farbe gelten, als einen Wert, der Zeichnung und Malerei überbrücken kann. Zeichnerisch-grafische Techniken sollen genutzt werden, um „in Farbe“ zu denken. Ein Schwerpunkt soll dabei dem fachspezifischen Zeichnen gelten.