Schwerpunktprojekt Fotografie
WiSe 2020/21
Vertr. Prof. Stephanie Kiwitt
Peter Hermans
Heike Hertwig (Werkstatt Fotografie)
Wie begegnen wir uns? Wie begegnen wir unserem Gegenüber? Und wie betrachten wir die Bilder unseres Gegenübers?
Von wo aus schauen wir und wohin richten wir unseren Blick? Welche Beziehung zu unserem Gegenüber ergibt sich daraus - gewollt und ungewollt? Wie machen wir uns ein Bild und wie können wir Betrachtungsweisen reflektieren und bewusst einsetzen?
Diese Fragen sammeln sich am Bildrand, im Schwerpunkt Fotografie werden wir sie dieses Semester in den Fokus rücken.
Uns interessiert, in welchem Kontext Bildsprachen und Blickrichtungen eingesetzt werden und durch welche sozialen und politischen Bedingungen sie jeweils geprägt werden. Deshalb begreifen wir fotografische Praxis in diesem Semester als eine Wechselwirkung zwischen visueller Analyse und Annäherung und werden individuelle (oder kollektive) fotografische Herangehensweisen entwickeln.
Wir werden gemeinsam ein Vokabular erproben um Fragen des Blicks zu diskutieren und Raum für Kritik und Zweifel lassen. Wir wollen das Bewusstsein für die Art und Weise, wie wir unserem Gegenüber begegnen und wie wir Bilder aufeinander beziehen schärfen.
Geplant sind eine Auftaktexkursion nach Berlin zu Besuchen verschiedener Fotoausstellungen, regelmäßige Diskussionsformate um exemplarische Blicke an Hand von historischen und zeitgenössischen Bildern zu untersuchen, Besprechungen von künstlerischen Positionen sowie dialogische Formate mit eingeladenen Gästen.
Zur Abbildung:
Drei Frauen schauen in die gleiche Richtung, mit und ohne Fernglas. Die Malerin war eine der wenigen anerkannten Malerinnen in der Zeit. Aus unserer Perspektive heute entspricht das Bild gewissen stereotypen Vorstellungen von ost-asiatischer Kunst. Im Hinblick auf die Rezeption werfen auch diese Umstände Fragen auf.