Kinder lieben es zu sammeln, genauso wie Erwachsene. Menschen sammeln Kunst, Kastanien, Bücher, Müll, Punkte, Kundendaten, Fotos, Follower und vieles mehr. Es scheint, als hätten Menschen einen Drang zum Sammeln, der sich sowohl geistig als auch körperlich ausdrücken möchte. So ist das Sammeln auch ein universeller Begleiter in der Welt der Spiele und findet sich in verschiedenen Grundspielarten wieder.

In den Studien zur Malentwicklung von Kindern hat Arno Stern erkannt, dass Kinder sogar im freien Malspiel Behälter zeichnen und darin Striche, Kreise, Tierwesen oder andere bildliche Erscheinungen „sammeln“. Das Sammeln spielt auch eine wesentliche Rolle, wenn es um extrinsische Motivation in Form von „Gamification“ geht. Nämlich dann, wenn Punkte und andere Anreizsysteme mit Sammelcharakter Kinder und Erwachsene zu einer Aktion animieren. Wir wollen die verschiedenen Phänomene des Sammelns unter die Lupe nehmen und eine kritische Urteils- und Gestaltungsfähigkeit entwickeln.

Zunächst üben wir uns in Gedankenspielen, um die vielfältigen Ausprägungsmöglichkeiten der Kunst des Sammelns zu erkunden. Im spielerischen Ausprobieren wollen wir anschließend gemeinsam erleben, wie sich unterschiedliche Formen des Sammelns anfühlen. Unser Ziel ist es, in Kleingruppen analoge und/oder digitale Modelle für eine Kunst des Sammelns zu entwickeln, die von der Ideenfindung bis zur Marktreife durchgespielt werden.