Reaktivierung der alten Komturei in Buro/ Coswig/ Sachsen-Anhalt

#Bauen_im_Bestand

#Fragen_an_den_Denkmalschutz #Aneignung_von_Räumen

Es gibt Häuser und Zustände, die dürfte es eigentlich nicht geben. Ein historischer und baukultureller Schatz, abseits der ausgetretenen Touristenpfade, Jahrzehnte langer Leerstand. Orte, an denen die Zeit stehen geblieben ist. Nicht die Gegenwart, dafür aber Wind, Frost und Regen haben Spuren hinterlassen. 

Wenn man das Objekt betritt, weiß man sofort: Wer die Schlüssel für dieses Haus in der Hand hält, geht eine große Verantwortung ein.

Man weiß aber auch: Ohne ein kommerzielles Nutzungskonzept mit Finanzierungsplan ist dieses Gebäude weder denkmalgerecht zu sanieren, noch auf einen technischen Stand zu bringen, dass es den Anforderungen der Gegenwart genügen würde. Da beides nicht realistisch ist, machen wir uns auf die Suche nach einem anderen Umgang mit dem Bestand.

Konzept ist, das Gebäude durch Nutzung und sukzessive Renovierung/ Sanierung am Leben zu halten und es in dieser Weise Stück für Stück in die Gegenwart zu holen.

Zur Aktivierung werden unterschiedliche (temporäre) Nutzungen vorgeschlagen, die die Aufmerksamkeit für das Gebäude und den Ort erhöhen, die finanzielle Mittel für die Instandsetzung generieren und eine Community entstehen lässt.

Zuerst werden wir uns mit der Bestand beschäftigen. Wir machen uns auf die Suche nach Zeitschichten, Bauweisen, Baustoffen und Raumtypologien. Wir werden den Raum mit neuster Technik erfassen aber auch Steine zählen, Muster suchen, unsere Intuition und Fantasie befragen. 

Danach werden wir gemeinsam ein Aktivierungs- und Nutzungsszenario entwickeln und dann in kleinen Gruppen einzelne Raumsequenzen entwerfen. Die Herausforderung ist, die Qualitäten des historischen Bestands erfahrbar zu machen, Kompromisse zwischen den unterschiedlichen Bedürfnissen auszuhandeln und darin einer eigenständigen und zeitgenössischen Position zur Wirkung zu verhelfen.

 

Im Fach „Komplexes Gestalten/Entwurf“ arbeiten BA- und MA-Studierende an denselben Aufgabenstellungen auf folgende Ziele hin:


BA IA
Im Entwurfsmodul werden die verschiedenen in den ersten beiden Jahren erlangten Kompetenzen zusammengeführt und beispielhaft an einer komplexen Aufgabenstellung angewendet. Ziel ist es, Lösungsstrategien zu entwickeln, die auf einem tragfähigen Konzept basieren und konstruktiv und gestalterisch einen eigenständigen Lösungsansatz formulieren.-

MA IA+FID
Im Master-Entwurfsmodul findet im Rahmen einer projektorientierten Auseinandersetzung eine individuelle fachliche Vertiefung statt. Hierfür wird das künstlerisch-gestalterische Vorhaben mit forschungsbasierten Bearbeitungsfeldern weiterentwickelt. Zusätzlich werden Kenntnisse beim Initiieren und Konzipieren von ambitionierten Entwurfsaufgaben erworben sowie Planungs- und Visualisierungsprozesse stufenweise ausgebaut.
Ziel ist es, eine fundierte Lösungsstrategie zu entwickeln und unter Anwendung von Methoden künstlerischer Forschung einen eigenständigen künstlerisch-gestalterischen Lösungsansatz zu generieren.

Aufgabenstellung