Der Kunstmarkt ist ein eigenes und besonderes Ökosystem. Extrem undurchsichtig, wird er allgemein wahrgenommen als glamouröser Marktplatz der Eitelkeiten, Mythen und Machtstrukturen in den Händen einiger weniger Player. Das Blockseminar wirft einen kritischen Blick hinter die Kulissen des Kunstbetriebes und untersucht in Gesprächen mit Vertreter*innen der Branche das Verhältnis von Kunst und Markt.
Der Fokus liegt dabei auf der Rolle der Auktionshäuser. Entgegen zumeist gewisser Vorbehalte gegenüber der Aktivitäten dieser Branche, trägt das öffentlich zugängliche Auktionswesen doch wesentlich zu einer Transparenz der Preise bei. Die Informationen aus den Auktionen dienen dem gesamten Kunstmarkt als Preisinformationssystem bis hin zur Definition der Versicherungswerte im musealen Bereich.
Neben den Galerien und dem Kunsthandel haben sich die Auktionshäuser zudem in den letzten zwei Jahrzehnten zu einer wichtigen Distributionsform für Kunst an Endkunden etabliert. Ursprünglich waren Kunstauktionen vor allem Zwischenhandel und bildeten die Einkaufsquelle für Kunsthändler*innen. Die Geschichte des Auktionswesen wird skizziert und die aktuelle Situation im Gespräch mit der Vertreterin des Wiener Auktionshauses Dorotheum und ehemaligen Repräsentantin von Sotheby’s Joelle Romba erörtert. Das Dorotheum zählt zu den wichtigsten Auktionshäusern im deutschsprachigen Raum. Das bereits 1707 von Kaiser Joseph I. gegründete Unternehmen hat bereits früh begonnen die Digitalisierung voranzutreiben und Online-Auktionen sowie Live-Biding anzubieten. Schwerpunkt der Aktivitäten bilden die Gemälde-Sparten, vor allem moderne und zeitgenössische Kunst, aber auch Alte Meister und Gemälde des 19. Jahrhunderts.
Im Rahmen einer Exkursion nach Berlin wird dann das Auktionshaus Grisebach vorgestellt.
Als Einstieg in eine kritische Betrachtung des Kunstmarkts kann die Lektüre der anregenden Publikation „Geld frisst Kunst – Kunst frisst Geld“ von Markus Metz und Georg Seeßlen , Berlin 2014 (edition suhrkamp) dienen.
Bitte melden Sie sich bis zum 21. Oktober 2024 verbindlich zum Seminar an: mail(at)susanne-pfleger.de
Die Veranstaltung richtet sich vornehmlich an Studierende des Studiengangs Kunstpädagogik (Diplom) und des Studiengangs Kunstwissenschaften (MA). Studierende anderer Studiengänge sind herzlich willkommen.
Name der Lehrenden/Name of Teacher
Prof. Dr. Susanne Pfleger (Honorarprofessorin)
Veranstaltungsart und -Methodik – Teaching and working methods
Blockseminar mit Exkursion
Beurteilung – Assessment
Studierende der Kunstpädagogik (Diplom): Teilnahmeschein (unbenotete Präsentation)
Studierende des MA Kunstwissenschaften: Teilmodulleistung (unbenotete Präsentation)
Verwendbarkeit
Kunstpädagogik (Diplom): Bezugswissenschaften
MA Kunstwissenschaften: Modul 3 (Reflexive Praktiken) oder Modul 7 (Exkursion)
Zugangsvoraussetzungen – Prerequisites
Keine
Umfang in SWS
2
Häufigkeit, Dauer und Termin /Ort des Angebots
Donnerstag, 14. November 2024 11.00 bis 18.00 Uhr, Hermes, Seminarraum 1.OG (Besuch von Joelle Romba)
Freitag, 15. November 2024, 10.30 Uhr bis 16 Uhr, Hermes, Seminarraum 1. OG
Der Termin der Exkursion wird gemeinsam vereinbart, da er abhängig von den Verfügbarkeiten im Auktionshaus Grisebach ist.
Die Anreise nach Berlin erfolgt selbstständig und auf eigene Kosten.
(Reisekostenzuschuss durch den Verein „jugend in der galerie“ in Höhe von 20 €/pro Person ; Mahlzeiten werden organisiert und ebenfalls vom Förderverein übernommen.)