Fotografie SoSe2019
N. N.

Kurzinhalt

Im Sommersemester 2019 bietet der Studienschwerpunkt Fotografie „Kreative Freiheit trifft absolute Kontrolle.“ als ein Projekt an, in dem wir uns mit mit dem scheinbaren Gegensatz dieser Aussage auf dem Gebiet der Fotografie auseinandersetzen. Der Satz „Kreative Freiheit trifft absolute Kontrolle.“ stammt aus einer Werbung für Adobe Produkte, der führenden Software für die digitale Bildproduktion. Anhand der eigenen bildnerisch/gestalterischen Arbeit möchten wir herausarbeiten, welchen Abhängigkeiten die Fotografie unterliegt und wie man mit diesen kreativ umgehen kann.

 

Angebote

Im Rahmen der Veranstaltung können Kenntnisse und Praxis in der Fotografie erworben und vertieft werden. Dazu wird es Kurse zur Kameratechnik, im Fotostudio und der Dunkelkammer geben. Geplant ist eine Exkursion zur Konferenz re:publica, wo aktuelle Fragen der „digitalen Gesellschaft“ diskutiert werden.Wir laden Gäste ein um Vorträge zu hören und Diskussionen zu führen.

 

Inhaltlicher Ausblick

Das Thema Kontrolle beginnt im Bereich der Fotografie mit scheinbar banalen technischen Entscheidungen und endet nicht, wenn wir unsere Bilder in eine cloud hochladen. Seit es sie gibt, wird Fotografie eingesetzt um Kontrolle über Ereignisse, Individuen und auch die Öffentlichkeit zu erlangen. Mit der Möglichkeit der digitalen Datenverarbeitung hat sich die Produktivität dieser Kontrolle potenziert. In der theoretischen Ergänzung behandeln und besprechen wir Themen aus Fotogeschichte und Medientheorie. ­ bei William Henry Fox Talbots Begeisterung über die Möglichkeit die Halme eines Heuhaufens zu zählen über Charles Darvins Bewußtsein der Grenzen seiner Kontrollmöglichkeiten über das Zwingende der Fotografie im wissenschaftlichen Gebrauch, bis hin zu Bildern als mediale Machtinstrumente, welche sich anhand eines Beispiels aus dem Mai 1968 darstellen lassen. Hier standen sich in Paris zwei rivalisierende Konzepte von Kontrolle durch Fotografie gegenüber: Während die Polizei versuchte, das Geschehen akribisch zu dokumentieren, nutzten die Revolutionäre das Publizieren von Fotografien zur Kontrolle der Öffentlichkeit. Ganz aktuell sehen wir im Fall Claas Relotius wie alle Kontrollmechanismen des Journalismus versagt haben.