Das Modul Modetheorie/Modehistorie versteht sich als ein durch Materialen und Methoden angeleiteter Diskursraum für Modestudierende des 2. Studienjahres und interessierte Studierende anderer Studiengänge. Ausgehend von den Fragestellungen wie wir, kollaborativ, kritisch und empathisch gegenwärtig Mode (als auch Design) definieren würden und welche zu großen Teilen durch sexistische, klassistische und rassistische Privilegien elaborierte Paradigmen bis jetzt Mode (als auch Design) warum geprägt haben - durchbricht der Kurs bewusst einen tradiertem Kanon der Lehre, welcher ehemals geprägt war von Vorlesungen zu westeuropäischer und westamerikanischer Modehistorie und Modetheorie einerseits und verschriftlichter Hausarbeit andererseits. In einem daraus resultierendem Sinne und damit bewusster Infragestellung des benannten linearen Lehrkanons basiert das Modul in einer Herangehensweise des kollaborativen Aufbaus, der de-hierarchisierten Vermittlung und der kritischen Reflektion alternativer Modetheorie(n)/Modehistorie(s) auf diversen intensiven Workshops zu Themenschwerpunkten, wie zum Beispiel Research for & through Fashion (and Design), Localizing Design Stories, Design4Debate und feedback_backfeed. In den Workshops werden aus einer praxisbasierten und praxisgeleiteten Perspektive zuvorderst Methoden der Critical Studies und Decolonial Studies vorgeschlagen und diese auf einen kontemporären Quellenapparat (Exkursionen, Konferenzen, Ausstellungen, Paper, Podcasts, Youtube, Social Media…) und Aufgabenstellungen im Sinne sowohl eines Research & Visualize als auch Narrate & Record angewendet.

 

Das Modul findet zu teilen in Präsenz und zu teilen Online statt. Im Kurs selbst erfolgen praxisbasierte Einführungen in Tools wie Padlet, Miro und Vimeo. Die Lehrveranstaltung richtet sich auf Basis der Vorbildung der Lehrbeauftragten die den Kurs abhält vorrangig an Studierende mit Schwerpunkten im Modedesign steht aber im Sinne eines dekolonialen Ansatzes der Aufarbeitung westlich geprägter Definitionen von Designfeldern (wie der Ausdifferenzierung in Modedesign, Industrial Design und Grafikdesign usw.) sehr offen gegenüber diese und weitere Felder des Designs nicht länger eingeengt auf ihre vermeintlichen Grenzen hin wahrzunehmen. Die Lehrveranstaltung begrüßt demnach ausdrücklich in einer persönlichen Ausrichtung des Studiums des jeweiligen interessierten Studierenden jedweden gestalterischen Ansatz der diese Grenzen sprengt, sich über diese hinwegsetzt oder sich auch außerhalb dieser Designfelder befindet. Die Lehre und Diskussionen in der Lehrveranstaltung werden hauptsächlich auf Deutsch gehalten. Englischsprachige Studierende können individuell ihre schriftlichen Aufgaben und verbalen Kommentare im Englischen halten, wenn die vorhandenen Deutschkenntnisse für eine tiefere Auseinandersetzung nicht ausreichen sollten. Zudem werden im Kurs englischsprachige Quellenapparate bearbeitet, durchdacht und diskutiert, es ist in diesem Sinne von Vorteil über fortgeschrittene Englischkenntnisse zu verfügen.

 

Genaue Angaben zum Kursablauf werden jeweils zu Semesterbeginn veröffentlicht. Die Teilnahme für Modestudierende ist verpflichtend, daher werden Informationen zum Kursablauf hier direkt via Email an die Studierenden versandt. Bei Interesse von Studierenden anderer Studienrichtung bittet die Lehrbeauftragte um eine Email an koczan@burg-halle.de.