STAND UP
von der Fläche zur Form

Die Welt ist im Wandel, Räume verengen sich. Der Wunsch nach flexiblen und qualitativen Lösungen wächst. Nachhaltigkeitsaspekte rücken in den Fokus. Über Produktherkunft, Herstellung und Lieferketten soll Gewissheit herrschen. Wir werden immer digitaler, dezentrale Konzepte und neue Vertriebsmöglichkeiten werden zunehmend interessanter. Platzsparende Nutzungskonzepte bekommen immer mehr Bedeutung, egal ob in der Wohn-, Arbeits- oder Freizeitwelt.

Menschen schätzen den Wert von Produkten, die sie selbst aufgebaut haben, viel höher ein als von fertigen Produkten. Dabei ist es aber wichtig, dass die notwendige Eigenleistung einfach bleibt. Interaktion und Teilhabe, statt übermäßige Komplexität und Anstrengung. Sie wollen Dinge, die sie verstehen.

Ein Objekt, was sich von alleine erklärt, mir zeigt, wie es genutzt werden soll, einer bestimmten Logik folgt oder durch einen bestimmten Kniff dessen Nutzungskonzept entfaltet, trägt einen höchst wünschenswerten Gestaltungsansatz in sich.

In diesem Sinne wollen wir uns in dem Semesterprojekt mit der Gestaltung und Entwicklung von Objekten beschäftigen, die sich möglichst von einem flachen Zustand zu einer nutzbaren Form erheben. Dabei arbeiten wir stark prinzip-, material- und technologieorientiert und versuchen diese geeignet in Einklang zu bringen. Wir erfahren etwas über verschiedene Fertigungs- und Verbindungstechniken, Konstruktionsprinzipien, geometrische Transformationen und CAD-basierte Flächenabwicklungen. Uns
begegnen Begrifflichkeiten wie flat-pack, open-source, pop-up, smart-structure und IKEA-effect.

Es wird ein ständiges Auf und Ab. Von der Fläche zur Form und wieder zurück um sich Stück für Stück der geeigneten Form und Funktionalität zu nähern – ressourcenschonend, verschnittarm, kostengünstig und platzsparend.

Für die Recherche- und Analysephase sind kleinere Exkursionen und Tagesausflüge in Planung. Wir werden themenrelevante Designstudios, Ausstellungen und Forschungsinstitute besuchen sowie einen CAD-Kurs in die gemeinsame Workshopwoche eingliedern und dabei die Herstellungsmöglichkeiten der zentralen Campuswerkstätten näher beleuchten. Zur Vorbereitung auf das Projekt sollen zudem Recherchethemen über die vorlesungsfreie Zeit erarbeitet und am Anfang des Semesters präsentiert werden.