Score-writing is a powerful form of visual communication that reaches across the barriers of language, space and time. John L. Walters (Eye Magazine)
1994 erschien »mmm ... skyscraper I love you«, eine audiovisuelle Reise durch die Straßen von New York. Die Publikation entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Musiker Karl Hyde und dem Designer John Warwicker. Hyde nutzt in seiner Erzählung den »Bewusstseinsstrom« als narrative Methode, wobei er Elemente des Songwritings mit fragmentarischen Aufzeichnungen von Gesprächen und situativen Beobachtungen im urbanen Raum kombiniert. Das Ergebnis ist ein typografisches Tagebuch, das nicht nur den Sound der Stadt dokumentiert, sondern auch die Intensität und Dynamik New Yorks visuell interpretiert.
In unserem kommenden Schwerpunktprojekt beschäftigen wir uns gleichfalls mit vielfältigen Praktiken und Methoden der visuellen Transkription von Sound und Sprache und erforschen grafisch-typografische Übersetzungen von Klangereignissen, Geräuschen und Sprechakten. Im Zentrum stehen alternative Musiknotationen und experimentelle Scores sowie künstlerische und popkulturelle Ansätze im Bereich audiovisueller Aufzeichnungen und grafischer Übersetzungen.
Die Auseinandersetzung mit experimentellen Notationsformen lässt sich bis in die 1950er Jahre zurückverfolgen, als Komponisten wie John Cage und Cornelius Cardew alternative Ansätze zur musikalischen Aufzeichnung entwickelten, die die traditionellen Methoden der Partitur kritisch hinterfragten.
Notationen sind gleichzeitig Diagramm und Anleitung, sie können aber auch eine Vorlage für die Interpretation sein. Sie zeichnen sich durch die Anordnung und Kombination visueller und schriftlicher Formen aus: Sequenzen aus Linien und geometrischen oder organischen Elementen sowie aus Buchstaben, Ziffern und symbolischen Zeichen. Hinzu kommen konkrete Anweisungen zu Abläufen und Inszenierungen. Klassische Partituren bauen dabei auf einem gemeinsamen musikalischen Wissen auf, sie sind sozusagen kodierte Handlungsanweisungen.
Während Musik, Klang und Sprache im Mittelpunkt unserer Auseinandersetzung stehen, interessieren uns darüber hinaus auch alle möglichen Formen von Geräuschen. So werden wir beispielsweise die vielfältigen Klänge und Sprachfragmente des öffentlichen Raums erforschen und Klangkarten unterschiedlichster Umgebungen erstellen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Beschäftigung mit Symbolen und Zeichen für experimentelle Notationen, darunter Partituren, grafische Scores und Notationen im Fontformat.
Zudem können choreografische und performative Aspekte ebenfalls eine wichtige Rolle in unserem Ansatz spielen, da wir einen medienoffenen Ansatz verfolgen werden.
- Save the Date: voraussichtlich 22. bis 27. Mai, 2025
Exkursion nach Chaumont zur Biennale Internationale de Design Graphique, ggf. Paris
www.centrenationaldugraphisme.fr - Introworkshop: 24. bis 28. März (Einführungswoche)
- jeden Montag, 14:30 bis 18/19 Uhr findet unser Schwerpunktprogramm statt
- jeden Dienstag, 10 bis 18 Uhr, und Mittwoch werden Konsultationen angeboten, mögliche Programmpunkte folgen
- Mittwochs liegt der Schwerpunkt auf Master Studierenden und Abschlüssen
- Projektwochen: 14. bis 17. April (3. Semesterwoche) und 16. bis 20. Juni (12. Semesterwoche), diese sind ganzwöchentlich für die Schwerpunkte vorgesehen
- Exkursionen, Gastvorträge und Workshops sind geplant
Bachelor Kommunikationsdesign
Mit den bisher erlernten Kompetenzen wird im Modul Komplexes Gestalten projektorientiert unter einem spezifischen Thema gearbeitet. Die Studierenden führen dabei eigenständig alle Schritte von der Recherche über die Konzeptentwicklung und den Entwurf bis hin zur Gestaltung und abschließenden Präsentation durch.
Master Visual Strategies and Stories
Im Master Modul Komplexes Gestalten wird im Rahmen einer projektorientierten Auseinandersetzung anhand eines künstlerisch-gestalterischen Entwicklungsvorhabens die individuelle fachliche Befähigung vertieft und im Reibungsfeld einer gesellschaftlichen/professionellen Anwendung diskutiert.
Unter Anwendung von Methoden künstlerischer Forschung sollen eigenständige künstlerisch-gestalterische Lösungsansatze entwickelt und inhaltliche, methodische und medienspezifische Fragestellungen vertieft werden.