1989–2009

Geschichte der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

1989 – 2009
Die Hochschule wird organisatorisch umgestaltet und behält nach den verschiedenen Phasen der inneren und äußeren Evaluierung ihren Kunsthochschulstatus. In allen Studiengängen werden die Ausbildungsprogramme überarbeitet. Der Fachbereich Kunst wird unter Beibehaltung bestehender Studienschwerpunkte um den Lehramtsstudiengang Kunsterziehung und später um den Diplomstudiengang Kunstpädagogik erweitert. Zunächst im Fachbereich Design, später auch in der Kunst, wird der Einsatz der Neuen Medien auf allen Gebieten forciert, in der Folge werden spezialisierte medienorientierte Fachgebiete gegründet. Die als Folge der deutschen Teilung unterschiedliche Sozialisation der Lehrenden und Studierenden bewirkt eine besondere Form kollektiver Erfahrung, die sich im anhaltenden Diskurs der Meinungen über die Inhalte der Lehre und damit über die Zukünfte der Hochschule artikuliert.


1989

im Dezember bewirkt eine Vollversammlung der Hochschulangehörigen den Rücktritt des Rektors und gibt der Schule mit Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle einen neuen Namen; im April 1990 wird Paul Jung erneut als Rektor gewählt (bis 1992)

1991

Arbeitsbesuch der Kommission des Wissenschaftsrates zur Evaluierung der Kunst- und Musikhochschulen im September, der Hochschulstrukturkommission des Landes Sachsen-Anhalt im Dezember; die Fachgebiete werden in die Fakultäten, später Fachbereiche Kunst und Design gegliedert; der bestehende Fächerkanon wird erweitert, modernste Rechentechnik wird verstärkt in das Ausbildungsprogramm der Fachgebiete des Designs integriert; Designinformatik und Digitale Entwurfsmodellierung (ab 1996) werden als postgraduale Studienrichtungen neu angeboten; das Fachgebiet Möbel- und Ausbaugestaltung wird als Innenarchitektur mit erweitertem Ausbildungsprofil neu konzipiert; die Gebrauchsgrafik wird als Kommunikationsdesign mit den Schwerpunkten Animation/Illustration, Elektronische Medien, Fotografie/Digital Imaging und Grafikdesign erweitert; die Schule kann sich in zwei Ausstellungen präsentieren: in der Neuen Sammlung in München und auf der Insel Mainau; 1993 folgt eine umfangreiche Selbstdarstellung der Schule mit Ausstellungen in der Staatlichen Galerie Moritzburg Halle und im Badischen Landesmuseum Karlsruhe; der Freundes- und Förderkreis der Hochschule wird als eingetragener Verein gegründet

1992

eine „außerordentliche“ Berufungskommission beruft neun Hochschullehrer als Professoren neuen Rechts und überprüft die fachliche Qualifikation des wissenschaftlich-künstlerischen Personals; erste öffentliche Ausschreibungen von Professorenstellen in „ordentlichen“ Berufungsverfahren; der Dipl.-Formgestalter Johannes Langenhagen wird zum Rektor gewählt (bis 1997); erste Publikationen im hochschuleigenen Verlag

1993
nach zweijähriger Vorbereitung wird der Studiengang Kunsterziehung (im Lehramt) in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gegründet, 1998 folgt der Diplomstudiengang Kunstpädagogik

1994
die Ausbildung im Fachgebiet Keramik-/Glasdesign wird um ein Feinkeramisches Werkzentrum erweitert

1996
mit der Eröffnung des hochschuleigenen Medienzentrums im Neuwerk 1 wird die Rechentechnik an einem gut ausgestatteten Standort konzentriert; mit der Anmietung des Hermes-Gebäudes entspannt sich die beengte räumliche Situation in beiden Fachbereichen

1998

der Maler und Grafiker Ludwig Ehrler wird Rektor (bis 2003); die Ausbildung im Fachbereich Kunst wird mit der Einrichtung eines Medienlabors um das Lehrgebiet Kunst und Medien erweitert

2000

in den 1920er Jahren zeigte die Schule die Produkte aus ihren Werkstätten in einer eigenen Verkaufsgalerie im Umbau des Roten Turms auf dem Marktplatz der Stadt; in den 1980er Jahren betrieb sie Ausstellungs- und Verkaufsgalerien in Halle und Magdeburg; nach einer Interimslösung, ab Januar 1997 im Charlottencenter Halle, besitzt die Hochschule seit Frühsommer 2000 mit der Galerie im Volkspark Halle eigene Ausstellungsräume; Gründung des Studienganges Multimedia|VR-Design

2001

mit Unterstützung durch das Kultusministerium erarbeitet die Hochschule ein Liegenschaftskonzept zur langfristigen baulichen Entwicklung mit dem seit 1999 favorisierten Ziel einer künftig räumlichen Konzentration der Schule in einen Campus Kunst (Burg Giebichenstein) und einen Campus Design (Neuwerk); das Fachgebiet Industriedesign zieht aus dem Weißen Haus in das Gelände Neuwerk 7 um; das Weiße Haus beherbergt nun die Hochschulbibliothek

2003

der Maler und Grafiker Ulrich Klieber wird Rektor (bis 2010)

2005
in Umsetzung des sogenannten Bologna-Prozesses zur Vergleichbarkeit des Hochschulwesens in Europa wird die Ausbildung in den Studiengängen des Fachbereichs Design modularisiert: im Oktober 2005 werden die ersten Bachelor-Studierenden immatrikuliert; es werden zwölf Master-Studiengänge eröffnet, in denen sich im Oktober 2006 die ersten Studierenden einschreiben; die Hochschule feiert ihren Geburtstag mit dem Jahresprogramm „burg90“

2007
mit der Vollendung der Sanierungsarbeiten und der eingeschossigen Aufstockung des aus den 1950er Jahren stammenden Anbaus an die Villa im Neuwerk 7 erhält der Fachbereich Design wesentlich verbesserte Arbeitsbedingungen; erstmals wird der Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse für eine herausragende Diplomarbeit im Fachbereich Kunst vergeben; in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft der Region und der Stadt Halle lobt die Hochschule erstmals den Designpreis Halle als internationalen Wettbewerb für junge Designer aus