Geogene Formen und sandige Exkurse
Semesterprojekt
Methodische Gestaltungsübung, Sommersemester 2021
bei Prof. Mareike Gast, Fabian Hütter und Karl Schikora
2. Studienjahr Bachelor
Auf was für einem Boden stehen wir?
Wir gingen auf sandige Exkurse und schufen temporäre geogene Formen – um einige Antworten auf diese Frage zu finden.
Das Projekt war aufgeteilt in 3 Sessions, die sich mit unterschiedlichen Methoden und Schwerpunkten dieser Aufgabe widmeten.
In Session #1 untersuchten wir die anthropogenen Entnahmen und Ablagerungen in Bezug auf ihre Nutzung im Alltag. Dazu diente uns die Leitfrage: Wie viel und welche Art von Boden steckt direkt oder indirekt in dieser Videokonferenz? Die Ergebnisse dieser Session visualisieren einerseits die in einer Ökobilanz (in)direkt enthaltenen Informationen und machen diese für jedermann*frau zugänglich. Andererseits stellen sie neue Bezüge her, die Grundlage für eine Gestaltung darstellen können. Die Ergebnisse finden sich hier >
In Session #2 untersuchten wir die Böden und Bodenschätze der Region. Die Studierenden begaben sich auf die Suche nach konkreten Orten in der Umgebung und erkundeten diese mittels methodisch vielfältiger "Site Visits". So entstanden präzise Kartierungen und Darstellungen des Flüchtigen, des Beständigen und des Besonderen von den lokalen Böden, der Geschichte des Ortes und den Menschen dort. Mit den gesammelten Bodenproben und deren Eigenschaften erprobten die Studierenden in einem Workshop in einem nächsten Schritt verschiedene Technologien – unter anderem den Formguss/Formpressen oder das Strangpressen – um erste temporäre Strukturen zu konstruieren. Basierend auf der Recherche und Auseinandersetzung mit temporären Strukturen und Konstruktionen, experimentierten sie mit Zusammensetzungen, Konstruktionen und Oberflächen und testeten Effekte, (Un-) Stabilitäten und Modularitäten.
In Session #3 war es die Aufgabe, die Site Visits und Experimente in Entwürfe von temporären Objekten/Strukturen zu überführen – inspiriert von dem Herkunftsort des Materials. Diese Session wurde unter anderem unterstützt durch einen Ideation Workshop, der Einblicke in Methoden des kollaborativen Story Telling gab. Schlussendlich entstanden temporäre Objekte im Dialog mit der Umgebung, ihren Geschichten und Menschen; Objekte, die langsam an den Ursprungsort zurückkehren.
Übergreifend wirft diese methodische Gestaltungsübung Fragen zu unserem Umgang mit den Böden (als Ressource, als Rückführungsort, als Halde, als lebendiges System, als unsere Umwelt,...) auf. Sie hinterfragt ebenso die Gestaltung von Beständigem, von Objekten, die ihre Nutzungsdauer weit überdauern.