Studienrichtung

Schmuck

Teil des Diplom-Studiengangs Plastik im Fachbereich Kunst

Die Schmuck Klasse an der Burg erforscht tragbare Kunstformen, die von Schmuck bis hin zu tragbaren Skulpturen reichen. Wir experimentieren mit den vielfältigen Möglichkeiten der künstlerischen Sprache, die sich aus der Verbindung von Mensch, Körper und getragenem Objekt ergeben.

Mensch und Körper bilden den Kontext für getragenen Schmuck und Skulpturen. Sie werden Teil von Ereignissen, Handlungen und Alltagssituationen. Die Art und Weise, wie sich Schmuck und getragene Skulpturen auf dem menschlichen Körper entfalten (z.B. Träger*innen, Betrachter*innen, Künstler*innen), kann sie zu Medien der Kommunikation und Erkundung persönlicher Geschichten und Ereignisse werden lassen. Durch ihre Nähe zum Körper überschneiden sie sich mit kulturellen, ästhetischen und persönlichen Anliegen, Gesellschaft, Umwelt, Geschichte, Technologie, Emotionen und vieles mehr. Darüber hinaus bieten diese künstlerischen Medien Ausdrucksformen, die das multisensorische und verkörperte Wissen erweitern. In bestimmten Situationen können sie auch als Requisite oder Handlungsaufforderung in Erscheinung treten.

Die Arbeit mit den Händen an den Materialien ist für die Schmuck Klasse unerlässlich. Die Studierenden erwerben praktisches und theoretisches Wissen sowie die Fähigkeit zur Reflektion durch praktisches Tun. Die Studierenden entwickeln individuelle künstlerische Projekte, in denen sie investigative Arbeitsmethoden anwenden. Da die Kontextualisierung von Schmuck für uns eine wesentliche Rolle spielt, fließt der offene Bezug zu sozialen und öffentlichen Prozessen in den Unterricht ein.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist ein wichtiger Schwerpunkt des Studiengangs Schmuck. Die Schmuck Klasse bietet fachübergreifende Aktivitäten wie Seminare, Vorlesungen und Workshops mit z.B. Vertreter*innen anderer Kunstbereiche sowie Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften.

Studienschwerpunkte

Das Studium ist auf zehn Semester angelegt und hat drei Teile: In den ersten zwei Jahren, dem Grundstudium, werden korrespondierend mit dem Fachstudium gestalterische, medientechnische und geisteswissenschaftliche Grundlagen vermittelt. Das dritte und vierte Studienjahr, das Hauptstudium, sind hauptsächlich der Atelierarbeit gewidmet. Das fünfte Studienjahr ist ganz der theoretischen und praktischen Vorbereitung auf das Diplom gewidmet. Teil des Studiums sind Vorlesungen und Seminare zu Kunstwissenschaften und Philosophie. Durch das gemeinsame Grundstudium und die Nähe zu anderen Studienfächern an der Burg Giebichenstein, findet ein fachübergreifender Austausch statt. Die Studierenden finden, bezogen auf die Präsenz der Hochschullehrer und die damit verbundene Betreuungsqualität und in Hinblick auf die räumliche und technische Ausstattung in allen Bereichen sehr gute Ausbildungsbedingungen vor.

Studienverlauf

Das Schmuckstudium basiert auf individueller Atelierarbeit mit regelmäßigen Einzelkonsultationen sowie wöchentlichen Gruppensitzungen. In der Schmuckklasse studieren bis zu zwanzig Student*innen. Als Einstieg in das Studium wird im ersten Jahr eine Aufgabe gestellt, die jeder auf seine Art zu lösen hat, um daraus ein eigenes Untersuchungsfeld zu entwickeln. Darauf aufbauend führen die Studenten ihre individuell entwickelten Projekte weiter.

Die Studierenden werden in formalen und konzeptuellen Fragen durch den Fachgebietsleiter und den künstlerischen Assistent*innen betreut. Für technische Fragen steht ihnen der*die Werkstattleiter*in zur Seite. Austauschprojekte mit anderen nationalen und internationalen Hochschulen, Seminare und Workshops mit Gästen sowie Ausstellungen im In- und Ausland bieten den Studierenden Gelegenheiten, Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und sich auf die Anforderungen des künstlerischen Berufs vorzubereiten. Unser Anliegen ist es, über die traditionell überlieferten Fertigkeiten und Methoden des Handwerks hinauszugehen, das Geschehen in der zeitgenössischen Schmuckwelt zu untersuchen, Inhalte und Ziele neu zu definieren, und wahrzunehmen, was in anderen Kunstformen geschieht. Die Absolvent*innen sollen am Ende ihres Studiums in der Lage sein, eigene Themen und Forschungsgebiete selbstständig zu wählen, zu untersuchen und in einer den Ideen handwerklich angemessenen Weise in Schmuck umzusetzen. Ziel ist es, eine eigene künstlerische Sprache und Position zu entwickeln.

Abschluss

Diplom für Bildende Künste

Lehrangebote

Weitere fachspezifische Wahlfächer

Weitere fachspezifische Wahlfächer sind auf Initiative einzelner Studierender oder Gruppen möglich. Auf Basis eines konkret formulierten Wunsches und Zieles, der sowohl in Form einer konzeptionellen Idee, einer Gestaltungsfrage oder einer materiellen oder technischen Untersuchung formuliert sein kann. Ansprechpartner*innen sind hierfür Prof. Dr. Yuka Oyama, sowie die Künstlerische Mitarbeiterin Dorothea Heisig und Werkstattleiter Jakob Klug.

Die Burg Giebichenstein fördert den Austausch zwischen den verschiedenen Werkstätten, welche allen Studierenden offenstehen.

Gold- und Silberschmiedewerkstatt

Die Werkstatt ist als traditionelle Gold- und Silberschmiedewerkstatt eingerichtet. Neben der Pflege des traditionellen Goldschmiedehandwerks, wird in der Werkstatt auch das Arbeiten mit neuen und experimentellen Materialien und Techniken unterstützt.
Jede*r Studierende hat einen Arbeitsplatz. Maschinen für klassische Schmuckbearbeitungstechniken wie Walze, Ziehbank, Schmiedeeisen, Trauringmaschine, Handbohrmotoren und Poliermotor sind vorhanden. Die Werkbänke sind mit Mundlötgeräten ausgestattet. Zusätzlich gibt es einen Platz für größere Lötarbeiten und zum Schmelzen und Gießen. Kleineres Handwerkzeug sollte jede*r Studierende selbst mitbringen. Kupfer-, Messing- und Neusilberblech und -draht können in der Klasse gekauft werden 

Digitales Arbeiten

Studierende können auch am Design Campus in den Zentralen Werkstätten und in der Digitalen Werkstatt arbeiten, wo folgende vielfältige 3D-Prozesse möglich sind: Digitales Modellieren und Drucken werden mit verschiedenen 3D-Druckern (FDM, CFC, SLA und SLS), 3D-Scannern, zwei Laserschneidern und -gravierern, einer Wasserstrahlschneidanlage, einer CNC-Fräsmaschine, einem CNC-Styroporschneider, einer Universalportalmaschine und zwei sechsachsigen Cobots durchgeführt. Als Studierende*r kannst du auch an Kursen teilnehmen z.B. Digitaler Grund-/Fortgeschrittenenkurs. 

Emaille-Werkstatt

Die Emaille-Werkstatt befindet sich im Weißen Haus gegenüber der Burg Giebichenstein. Die Bearbeitung und Anwendung von Emaille hat an der Burg eine lange Tradition und hier haben wir die immer seltener werdende Möglichkeit, mit Emaille sowohl auf Edelmetall als auch auf Stahl zu arbeiten.

Voraussetzung

Allgemeine Hochschulreife und künstlerische Eignung (erfolgreich bestandene hochschulinterne Eignungsprüfung, die einmal im Jahr stattfindet). Praktisch-handwerkliche Goldschmiedekenntnisse sind wünschenswert.
Bei überragender Begabung in Verbindung mit beruflicher Erfahrung kann auf die allgemeine Hochschulreife verzichtet werden.
Ausländische Bewerber*innen müssen über gute Deutschkenntnisse (nachgewiesen durch DSH oder TestDaF) verfügen. Unterrichtssprache ist Deutsch.

Studieninformationstag

Im Januar jeden Jahres findet für Studienbewerber*innen ein Studieninformationstag an der Hochschule statt. Es gibt allgemeine Informationen zur Hochschule und die einzelnen Studienrichtungen stellen sich dort vor.

Jahresausstellung

Jedes Jahr im Juli findet das traditionelle Sommerfest mit Jahresausstellung an der Burg Giebichenstein statt. Die Hochschule öffnet ihre Ateliers, Seminarräume und Werkstätten für alle, die neugierig sind auf die frischen Ideen, Objekte und Kunstwerke, die in den verschiedenen Studienrichtungen des Designs und der Kunst an der Kunsthochschule des Landes Sachsen-Anhalt entstanden sind. Wir laden herzlich dazu ein.

  • Kontakt Hochschule

  • Dezernat studentische und akademische Angelegenheiten
    T +49 (0)345-7751 532
    F +49 (0)345-7751 517
    ed.ellah-grub@ofniduts
  • Abschluss

  • Diplom für Bildende Künste
  • Studienbeginn

  • Wintersemester, Studienanfänger*innen pro Jahr: 2-6
  • Regelstudienzeit

  • Grundstudium: 4 Semester,
    Hauptstudium: 6 Semester (einschließlich Diplomarbeit)
    Diplomarbeit: schriftliche und praktische Arbeit, Diplomkolloquium
  • Kosten

  • Keine Studiengebühren
  • Bewerbung

  • Infos für Studieninteressierte
    Bewerben